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Schihochtourenwoche in den Ötztaler Alpen

Schihochtourenwoche in den Ötztaler Alpen von 17.-24.04.2010

17.04.

Die 9 Teilnehmer der Schihochtourenwoche brechen mit 2 Autos ins Ötztal auf. Leider ist Fritzl Irauschek, der die Tour bestens vorbereitet, geplant und organisiert hat, wegen einer Blinddarmoperation, nicht mit von der Partie.

Der Anstieg von Vent auf die Martin Buschhütte (2501m) wird mit tlw. 20 kg schweren Rucksäcken in 2,5 h bewältigt. Jeder hat die Ausrüstung für die gesamte Schihochtourenwoche zu schleppen.

 

18.04.

Der Sonntag begrüßt uns neblig und mit leichtem Schneefall. Keine günstigen Voraussetzungen für eine Schitour. Trotzdem wagen wir den Aufstieg auf den Hauslabkogel (3403m). Aussicht haben wir keine, aber dafür eine großteils prächtige Pulverschneeabfahrt.

 

19.04.

Prachtvolles Wetter am Montag. Mit unseren schweren Rucksäcken geht es Richtung Similaunhütte. Auf der Höhe von 2800m biegen wir nach SO ab und steigen zum Similaungipfel (3606m) auf. Abwechselnd wird die schwere Spurarbeit übernommen.

Ein eisiger, kalter Wind empfängt uns am Schidepot. Die letzten 100 Höhenmeter werden zu Fuß bewältigt. Windstille am Gipfel und wohl die tollste Powderschneeabfahrt der gesamten Woche entschädigt uns für die Strapazen.

Nach einer Wegstrecke von etwa 13 km, 1350 Höhenmetern und 6 Stunden treffen auf der Similaunhütte (3019m) ein. Der Tag wird noch mit ein paar Krügen Rotwein gefeiert.

 

 

20.04.

Wieder ein prachtvoller Tag. Nach einer kurzen Abfahrt steigen wir vorbei an der Ötzifundstelle zum Hauslabjoch auf, queren von dort zum NO-Grat der Fineilspitze. Mit Steigeisen und Pickel wird der Anstieg über den teilweise scharfen, ausgesetzten Grat bis zum Gipfel (3516m) bewältigt.

Beim Abstieg bauen wir für einen kurzen Bereich eine Abseilstelle auf, die auch gerne von anderen Bergsteigern benutzt wird.

Nun fahren wir zum Hochjochferner ab und nach wenigen Höhenmetern erreichen wir die Bella Vista Hütte (2842m).

Endlich gibt es eine gute Dusche und einen gemütlichen Nachmittag auf der sonnigen Terrasse.

 

21.04.

Heutiges Etappenziel ist der dritthöchste Berg Österreichs, die Weißkugel (3739m). Aber es kommt anders als geplant. Morgens noch schön, wird das Wetter am Überstieg zum Hintereisferner schon ziemlich stürmig.

Am Seil gesichert, führt unsere Route entlang des Hintereisferners bis hinauf zum Hintereisjoch (3460m). Hier bläst der Sturm derart heftig und kalt, dass wir nach kurzer Beratung beschließen, hier umzukehren.

Uns bleibt noch die Abfahrt zur Hochjoch Hospizhütte (2417m). Hier hat es warme Temperaturen und der Schnee ist sumpfig.

 

22.04.

Traumwetter! Wir besteigen den Fluchtkogel (3500m) über den Kesselwandferner, vorbei am exponiert gebauten Brandenburgerhaus. Nach 1100 Hm erreichen wir den Gipfel und genießen die Rundumsicht. Über das Obere Guslarjoch fahren wir zur Vernagt Hütte (2755m) und warten auf die fünf Freunde, die heute von Rofen aufsteigen und mit uns die restlichen zwei Tage verbringen werden. Um etwa 18 Uhr treffen Rosi, Heli, Petra, Annemarie und Gerhard ein.

 

23.04.

Um 7 Uhr Aufbruch, auf zur Wildspitze mit  3770m, der zweithöchste Berg Österreichs. Nunmehr 14 Tourengeher/innen aufgeteilt in zwei Gruppen bewegen sich über den Kl. Vernagtferner hinauf zum Brochkogeljoch, der schitechnisch die heikleste Passage bildet. Nordseitig am Brochkogel vorbei führt uns die Spur bis zum Schidepot unseres Zieles. Über den ausgesetzten Westgrat, der letzte Abschnitt wird von uns durch ein Seilgeländer gesichert, erreichen alle Teilnehmer/innen nach 4,5 Stunden das Tagesziel. Nur der Rundumblick wird uns durch Hochnebel verwehrt.

Mit Freude fahren wir die Aufstiegspur ab und feiern unseren Gipfelsieg in der Vernagt Hütte.

 

24.04.

Letzter Tag. Das Wetter lädt uns ein, die Hochvernagt Spitze (3539m) zu besteigen. Bereits um 9 Uhr 45 erreichen wir unser Ziel. Auch diesmal müssen wir die letzten Meter ohne Schier bewältigen. Nach einer ausgiebigen Rast am Gletscher wird uns noch eine schöne Firnabfahrt beschert.

Von der Vernagt Hütte steht uns noch ein schwieriger Abstieg bevor. Der Großteil der Teilnehmer/innen nutzt die Gelegenheit die Rucksäcke per Transportseilbahn ins Tal zu schicken. Teils heikle Stürze begleiten unsere Abfahrt ins Tal über morsche durchnässte Schneefelder.

Dankbar und heilfroh sind wir, als alle gesund und wohlbehalten die Talstation der Seilbahn erreichen.

In Vent resümieren wir noch über die wundervollen Schitage bei gutem Essen im Gasthof Wildspitze um uns dann gestärkt auf die nahezu

500 km lange Heimfahrt zu begeben.

 

Eine fantastische, verletzungsfreie und erinnerungswürdige Schihochtourenwoche ist vorbei.

 

Mein Dank gilt alle Teilnehmer/innen, die ausnahmslos kameradschaftlich waren, Fritz Irauschek sen. für seine Führungsunterstützung und natürlich Fritzl jun. für die gesamte Planung und Vorarbeit.

 

Berg Freitag

Hans

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