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Klettern Hochkönig

Der Hochkönig, das Kletterrevier des legendären Albert Precht, war unser Ziel. Kenner wissen, Precht Routen sind mit Vorsicht zu genießen, weil er sehr hart bewertet hat. Außerdem war er ein Gegner von Bohrhaken. Das sollte alles Geschichte sein. Sanierte Routen, die sowohl im Kletterführer Österreich Mitte als auch im „alpenvereinaktiv.com“angeführt sind, werden doch auch nach aktuellen Standard beschrieben sein. Dachten wir. Es war weder der Zustieg zur Route „Vierrinnengrat“ einfach, noch die Kletteroute selber. Die Absicherung ist allerdings gut. Nach längerem Suchen und Freds falscher erster Seillänge, fand ich doch die richtige Route und legte mit Mathilde gleich mal los. In der dritten Seillänge, wunderte ich mich schon über die erhebliche Herausforderung. Eine 4er Stelle kann doch nicht so schwierig sein. In der vierten Seillänge hörten wir plötzlich ein Schrei, kurz darauf die Durchsage, Vorstiegssturz, wir brauchen die Bergrettung. Kurt stürzte, genau als er das Sicherungsseil einhängen wollte. Petra versorgte Kurts tiefe Wunde, während ich und Mathilde uns zu ihnen abseilten. Kurt wurde mit dem Hubschrauber per Seilbergung abtransportiert. Wir warteten noch auf den Hubschrauber der Alpinpolizei. Nachdem der Alpinpolizist Fotos aus der Luft gemacht hatte, bekamen wir die Freigabe des Unfallortes, sammelten die Kletterutensilien ein und seilten weiter ab. Wenige Stunden später ein Anruf von Kurt, er ist, mit Gips, auf dem Weg nach Hause. Astrid hat ihn geholt. Wegen der Schwellung vorerst keine weitere Behandlung. Eine kleine Erleichterung für uns. Wir beschlossen dann gemeinsam, dass wir am nächsten Tag noch einmal in die Route einsteigen und bis zum Ende begehen. Was wir auch taten. Werner, Kurts Seilpartner, verordnete sich selbst zwei Ruhetage. In der Route holten uns bald die Alpinpolizisten vom Vortag ein. Wir brachten sie quasi auf die Idee, diese Route zu klettern. Später auf der Mitterfeldalm zeigten sie uns im Hochkönigführer diese Route. Dort ist die Schlüsselstelle mit 6 statt mit 4+ bewertet! Wir schwankten zwischen Ärger über die blöde Bewertung und Freude, dass wir es doch noch können. 

Am dritten Tag stiegen wir zur Torsäule auf. Ziel war die Schluchtkante. Ich und Mathilde brachen nach der zweiten Seillänge ab. Sie fühlte sich überfordert. Wir stiegen dann über den Normalweg auf und empfingen die 2 Seilschaften kurz vor dem Gipfelkreuz. Gipfeljause, Gipfelfoto, Abstieg und ab nach Hause.

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